Steirisch gehen in der Stadt-Buschenschank
Servus Wein- und Genussmenschen!
Vom 9. bis 15. September kommt die Steiermark zu Euch in die City! Die besten Restaurants und Weinbars in Deutschlands Städten werden so zur „Stadt-Buschenschank“!
Buschenschank? WTF?
Für die Nicht-Österreicher unter Euch: Eine Buschenschank, das ist eine kleine Gastwirtschaft am Weingut, wo die gutseigenen Weine ausgeschenkt werden. Steirisches Lebensgefühl at its best! Das holen wir in die Stadt – zwar ganz ohne Berge und Hütten, dafür mit bestem Wein aus der Steiermark!
Eine Woche lang schenken die tollsten und herzlichsten Gastronomen die unterschiedlichsten Weine aus dem Land der 1001 Hügel aus.
34 Winzer aus den drei Regionen der Steiermark haben ihre besten Tropfen aus dem Keller geholt, damit Ihr sie in Eurer Stadt verkosten könnt: In Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Köln, Hannover, Ulm und Stuttgart haben die Gastgeber zahlreicher Weinbars und Restaurants ihre Korkenzieher im Anschlag, um mit Euch steirisch zu gehen!
Wie die Steiermark schmeckt, fragt Ihr? Das gilt es natürlich kommende Woche herauszufinden! Aber hier ein kleiner informationeller Vorgeschmack.
Die Steiermark ist wohl eine der idyllischsten Weinbauregionen des Universums. Eingebettet in wahrhaftige 1001 Hügel (gut, das ist eine Schätzung) schmiegen sich die Rebflächen auf 4633 Quadratmeter an sanfte Hänge und steile Lagen. Und steil heißt hier: bis zu 70% Neigung. Das bedeutet: Hier wird von Hand gearbeitet, Maschinen sind in diesem Gelände kaum einsetzbar. Und übrigens auch verboten: 2018 wurden die drei so genannten DAC-Regionen (DAC = Districtus Austriae Controlatus) Südsteiermark, Vulkanland Steiermark und Weststeiermark gegründet. Und für alle gilt per Gesetz: Jede Traube muss per Hand gelesen werden – das ist einzigartig in Österreich!
Tradition und Handwerk haben hier in der Steiermark einen großen Stellenwert. Die meisten Winzer arbeiten so wie sie es von ihren Eltern und Großeltern gelernt haben, mit Respekt vor der Natur, nachhaltig, aber doch mit Blick auf die Moderne, so dass im Keller oft große Holzfässer aus einheimischer Eiche neben neuen Stahltanks und französischen Barriques stehen.
Am Wochenende fährt der Steirer zum benachbarten Winzer, um Wein einzukaufen, vor Ort gibt es eine Brettjause (also Brot mit "Wurscht und Käs'") und ein Gläschen in der Buschenschank mit fantastischem Blick über die einzigartige Landschaft.
Angebaut werden hauptsächlich weiße Rebsorten, allen voran Sauvignon Blanc, gefolgt von Chardonnay (der hier Morillon heißt), Weißburgunder, Grauburgunder, Welschriesling, Riesling, Traminer. Sie alle gibt es in verschiedenen Ausprägungen: Die leichten Gebietsweine der jeweiligen DAC-Region schmecken frisch und fruchtig, der Ortswein ist ambitionierter, drückt er doch die jeweilig typischen Eigenschaften der einzelnden Ortschaften aus. An der Spitze dieser Pyramide steht der Riedenwein (Riede = Lage), er steht für das ganz spezifische Terroir der einzelnen Riede und überzeugt mit mehr Körper, Charakter und Länge.
Boden und Klima sind in den drei Regionen sehr unterschiedlich:
Südsteiermark DAC
Hohe Hügel, steile Weingärten – das ist die Südsteiermark.
Auf 2.563 Hektar wächst hier vor allem eine Leitsorte: der Sauvignon Blanc, er nimmt 21% der Fläche ein. Und steht für eine besondere Kombination aus Power und Frische, die so kaum anderswo zu finden ist.
Aber auch Riesling, Welschriesling, Morillon und Weißburgunder fühlen sich hier wohl. Sie lieben das feuchtwarme, mediterrane Klima mit warmen Sommer- und Herbsttagen, die sich mit kühlen Nächten abwechseln, wodurch die wunderbar frische Säure entsteht. Die besten Weine stehen auf sehr steilen Lagen mit teilweise über 70% Neigung. Die Vielzahl an Böden sorgt für eine Vielfalt an Geschmack: von Sand über Schiefer bis Kalkstein sowie Opok, eine steirische Bodenbesonderheit aus Kalkmergel, der sich aus kalkhaltigen Meeres- und Seeablagerungen gebildet hat.
Vulkanland Steiermark DAC
Die Region Vulkanland sind eigentlich viele kleine Regionen: Wie kleine Terroir-Inseln erstrecken sich 1.524 Hektar Reben über sanfte Hügel im Osten der Steiermark an der Grenze zu Ungarn und Slowenien.
Teilweise geht es hoch hinauf: Auf bis zu 520 Meter Höhe wird Wein angebaut. Der Boden ist, na klar, von vulkanischen Ablagerungen geprägt: Tuff und Basalt, aber auch Glimmer und Gneis finden sich hier. Das heiße und trockene (so genannte pannonische) Klima lässt eine große Bandbreite an Rebsorten und Stilistiken zu: Grauburgunder, Traminer, Welsch- Riesling, Weißburgunder, Sauvignon Blanc, Morillon, Riesling, aber auch rote Sorten wie Zweigelt, St. Laurent gedeihen hier prächtig.
Weststeiermark DAC
Die Weststeiermark ist das kleinste der drei Anbaugebiete. Aber hat sein ganz eigenes „Oho“: Die 546 Hektar gelten als bedeutendstes Roséweingebiet Mitteleuropas!
Die rubin-rosafarbene Besonderheit der Region nennt sich Schilcher: ein kräftiger, aber gleichzeitig fruchtig-frischer Roséwein aus der autochthonen Rebsorte Blauer Wildbacher, die nur hier angebaut wird. Was früher ein einfaches Weinchen für die Menschen vor Ort war, ist heute als Qualitätsprodukt international bekannt und beliebt. Und entwickelt sich immer weiter: Schilcher-Schaumweine sind aktuell besonders im Kommen.
Die Region ist vom sogenannten illyrischen Klima geprägt: Die Sommer sind heiß, es regnet viel, dafür sind die Winter recht mild. Seine mineralische Power zieht der Blaue Wildbacher übrigens aus dem Boden, der hier vor allem aus kristallinem Festgestein, dem Gneis, besteht.
Na, Durst bekommen? Dann nichts wie los zur nächsten Stadtbuschenschank. Eine Übersicht über alle Stadt-Buschenschanken findest du HIER:
Diese Events finden in freundlicher Kooperation mit der Wein Steiermark statt.